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Weltweit schließen 87% der Kinder die Grundschule, 77% der Heranwachsenden die untere Sekundarstufe und 58% der Jugendlichen die obere Sekundarstufe ab.

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Ziel 2030

100% der Kinder schließen die untere Sekundarstufe ab

Ihr Ziel, dass bis 2015 alle Kinder die Grundschule besuchen, hat die Welt nicht erreicht. Das neue Bildungsziel SDG 4 ist noch ehrgeiziger: Bis 2030 sollen alle jungen Menschen die Sekundarschule abschließen. Um dies zu erreichen, hätten 2018 alle Kinder im Schuleintrittsalter eingeschult werden müssen, allerdings war dies beispielsweise in Ländern mit niedrigem Einkommen nur bei 70% der Fall.

Etwa jedes sechzigste Kind wird nie eine Schule besuchen, die meisten davon in Ländern mit niedrigem Einkommen. Dies trifft nach wie vor auf Mädchen häufiger zu als auf Jungen, da sie insofern diskriminiert werden, dass von ihnen erwartet wird, sich um Geschwister und andere Aufgaben im Haushalt zu kümmern.

Teilnahme an frühkindlicher Bildung

Der Besuch einer Vorschule ist ein entscheidender Anfangspunkt für den Bildungsweg von Kindern. In Ländern mit niedrigem Einkommen besuchen jedoch nur 43% der Kinder in dem Jahr vor Schulbeginn eine vorschulische Bildungseinrichtung.

Seit 2000 nimmt die Teilnahme an frühkindlicher Bildung in den meisten Ländern, auch in vielen der ärmsten, langsam aber stetig zu, dennoch bleiben viele zurück. Weltweit nehmen heute 75% der Kinder an frühkindlicher Bildung teil, 2002 lag ihr Anteil noch bei 65%.

Einige Länder verzeichneten enorme Zuwächse. In Kirgisistan zum Beispiel stieg die Beteiligungsrate von 42% im Jahr 2000 bis 2021 auf 84%. In der Demokratischen Volksrepublik Laos erhöhte sie sich im gleichen Zeitraum von 10% auf 71%.

Sowohl Guatemala als auch Niger – beide unten hervorgehoben – sind Beispiele für Länder, die einen ständigen Anstieg der Teilnahme an frühkindlicher Bildung verzeichnen, obwohl die Unterschiede zwischen ihnen heute enorm sind. Wählen Sie Ihr Land und sehen Sie, welche Fortschritte erzielt wurden.

Dreiviertel der Kinder besuchen in dem Jahr vor Schulbeginn eine Vorschule

Schülerinnen und Schüler über dem Altersdurchschnitt

Über die Tatsache, dass in einigen Ländern über ein Viertel der Grundschülerinnen und -schüler bei ihrer Einschulung über dem Altersdurchschnitt liegen, also bedeutend älter als ihre Mitschülerinnen und -schüler sind, wird nicht ausreichend gesprochen. Dies hat beträchtliche Auswirkungen auf ihre Zukunft: Die Wahrscheinlichkeit, dass sie eine Klassenstufe wiederholen, Prüfungen nicht bestehen und letztendlich die Schule abbrechen, ist dadurch höher.

Diese Abbildung untersucht die Bildungsbeteiligung und zeigt, wie alt Kinder, Heranwachsende und Jugendliche sind, wenn sie an vorschulischer, Grundschul-, unterer und oberer Sekundarschul- sowie postsekundärer Bildung teilnehmen. Der farbig hervorgehobene Teil zeigt an, wie viele von ihnen über dem Altersdurchschnitt für ihre Bildungsstufe liegen. Der grau markierte Bereich weist den Anteil an Kindern und Jugendlichen nach Alter aus, die keine Schule besuchen.

Die Anwesenheit älterer Schülerinnen und Schüler ist in vielen Ländern eine große Herausforderung

In Pakistansollten die meisten 10-jährigen Kinder zur Schule gehen, dennoch besuchen 21% in diesem Alter noch keine Schule. Viele sind zu alt für ihre Klassenstufe. Beispielweise besuchen 14-Jährige noch die Grundschule.
In Ländern wie Liberia ist der Anteil der älteren Schülerinnen und Schüler noch höher: Hier besuchen 28% der 10-Jährigen noch die Vorschule und 20% der 18-Jährigen noch die Grundschule.
Haiti steht vor derselben Herausforderung,
ebenso Malawi.

Kinder, die keine Schule besuchen

Weltweit besuchen 244 Millionen Kinder und Jugendliche keine Schule. Eine neues durch das UNESCO-Institut für Statistik und den Weltbildungsbericht entwickeltes Modell deutet darauf hin, dass die Zahl derer, die keine Grundschule besuchen, schneller sinkt als zunächst angenommen, wenngleich sich die Geschwindigkeit der Abnahme in den letzten Jahren verlangsamt hat. In der unteren Sekundarstufe ist die Zahl der Kinder, die keine Schule besuchen, seit 2014 relativ konstant.

Konflikte sind ein wesentlicher Grund für Stagnation. Leider bringen es Konflikte auch mit sich, dass sich die Verfügbarkeit und Qualität von Daten verschlechtert, wenngleich einige Länder nach wie vor Schätzwerte vorlegen. Auch um die Auswirkungen von COVID-19 auf die Schulbeteiligung richtig einschätzen zu können, bedarf es mehr und kontinuierlicher Angaben über einen längeren Zeitraum.

Die Zahlen derer, die keine Schule besuchen, sinken weiter, allerdings langsamer

Nikaragua und Panama weisen sehr unterschiedliche Entwicklungsrichtungen auf. In der Grund- und Sekundarstufe ist die Quote derjenigen, die keine Schule besuchen, in Nikaragua enorm gesunken, während sie in Panama gestiegen ist.
Auch Eritrea und Äthiopien zeigen sehr unterschiedliche Fortschrittsraten. Die Nachwirkungen des Konflikts in Eritrea wirkten sich sichtbar negativ auf den Zugang zu Bildung aus, während Äthiopien Bildung in seinem Haushalt Priorität verliehen hat, was in kurzer Zeit zu einer schnellen Verminderung der Zahl an Kindern, die keine Schule besuchen, geführt hat.

Ein weiterer Grund für mangelnde Fortschritte bei der Senkung der Zahl derjenigen, die keine Schule besuchen, ist das Bevölkerungswachstum.

In Subsahara-Afrika hat sich die Bevölkerung im Grundschulalter von 2000 bis 2022 beinah verdoppelt. In der Folge hat sich zwar der Anteil der Kinder, die keine Schule besuchen in diesem Zeitraum fast halbiert, die Anzahl der Kinder, die keine Schule besuchen jedoch kaum verändert.

In Subsahara-Afrika ist die Anzahl der Kinder, die keine Schule besuchen, seit 1990 kaum gesunken

Schulabschluss

Das letztendliche Ziel von SDG 4 ist der Abschluss der oberen Sekundarstufe für alle, nicht nur deren Teilnahme daran. Dennoch ist in vielen Ländern Bildung höchstens bis zur unteren Sekundarschule kostenlos und schulpflichtig.

Die Welt ist noch nicht auf dem richtigen Weg, um bis zum festgesetzten Termin den universellen Abschluss der Primarstufe zu erreichen, von dem der oberen Sekundarstufe ganz zu schweigen. Nach aktuellen Trends werden 2030 nur sechs von zehn jungen Menschen die Sekundarschule abschließen.

Der Indikator bezieht sich auf Kinder, die Bildungsstufen bis zu drei oder fünf Jahre nach dem offiziellen Abschlussalter abschließen können – dies kann als rechtzeitiger Abschluss  definiert werden. Doch viele Kinder schließen sogar noch später ab – was als äußerster Abschluss  bezeichnet werden kann.

Die Abbildung unten zeigt zum Beispiel, dass in Kenia die Differenz zwischen rechtzeitigem (74%) und äußerstem Abschluss (93%) in der Grundstufe 20 Prozentpunkte beträgt. In Mosambik ist der Unterschied ebenso hoch.

Viele Kinder schließen die Schule spät ab

Schlussbemerkung

Wann Kinder eingeschult werden, in welchem Alter und ob sie die Schule dann auch abschließen, sind Fragen von entscheidendem politischen Interesse.

Die folgenden Themen auf dieser Website gehen den Fragen nach, wie nah wir dem Ziel der Erreichung von Chancengerechtigkeit in Bildung sind, was Lernende lernen welche Qualität ihre Bildung hat und wer sie finanziert.

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