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Weltweit schließen 88 % der Kinder die Grundschule ab, 78 % der Jugendlichen die untere Sekundarstufe und 59 % der Jugendlichen die obere Sekundarstufe.
Ziel für 2030
100 % der Kinder schließen die untere Sekundarstufe ab
Das globale Versprechen, dass bis 2015 alle Kinder die Grundschule besuchen, wurde nicht erfüllt. Mit dem neuen Bildungsziel, SDG 4, werden noch höhere Maßstäbe gesetzt und gefordert, dass alle jungen Menschen bis 2030 die Sekundarschule abschließen. Um dieses Ziel zu erreichen, hätten alle Kinder im Einschulungsalter bereits 2018 eingeschult werden müssen. Tatsächlich lag die Einschulungsrate in Ländern mit niedrigem Einkommen jedoch nur bei 70 %.
Besuch der Vorschule
Der Besuch der Vorschule bildet eine entscheidende Grundlage für den weiteren Bildungsweg von Kindern. In Ländern mit niedrigem Einkommen nehmen jedoch lediglich 44 % der Kinder im Jahr vor der Grundschule an einer Vorschulbildung teil.
Seit dem Jahr 2000 haben die meisten Länder, einschließlich vieler der ärmsten, langsame, aber kontinuierliche Fortschritte beim Vorschulbesuch erzielt, doch viele hinken weiterhin hinterher. Weltweit erhalten aktuell 75 % der Kinder eine Vorschulerziehung, gegenüber 64 % im Jahr 2003.
In einigen Ländern ist ein enormer Anstieg zu verzeichnen. In Kirgisistan zum Beispiel stieg die Teilnahmequote von 42 % im Jahr 2000 auf 87 % im Jahr 2024. In der Demokratischen Volksrepublik Laos stieg sie im gleichen Zeitraum von 10 % auf 89 %.
Sowohl Guatemala als auch Niger, im Folgenden Beispiel aufgeführt, stieg die Zahl der Kinder in der Vorschulbildung stetig, auch wenn heute weiterhin große Unterschiede zwischen den beiden Gruppen bestehen.
Drei von vier Kindern besuchen die Vorschule im Jahr vor dem Eintritt in die Grundschule
Überalterung der Teilnehmer
In vielen Ländern wird kaum thematisiert, dass mehr als ein Viertel der Grundschüler bei der Einschulung überaltert sind, also deutlich älter als ihre Klassenkameraden. Dies hat tiefgreifende Auswirkungen auf ihre Zukunft, da es die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie Klassen wiederholen, Prüfungen nicht bestehen und letztlich die Schule abbrechen.
Dieses Schaubild veranschaulicht die Bildungsbeteiligung und zeigt das Alter von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, wenn sie die Vorschule, die Primarstufe, die untere und obere Sekundarstufe sowie die postsekundäre Bildung durchlaufen. Die Farbverteilung zeigt an, wie viele Kinder für ihre Bildungsstufe zu alt sind. Der grau schattierte Bereich zeigt den prozentualen Anteil der Kinder und Jugendlichen nach Alter, die nicht zur Schule gehen.
Überalterung ist in vielen Ländern eine große Herausforderung
Kinder, die nicht zur Schule gehen
Weltweit gehen 251 Millionen Kinder und Jugendliche nicht zur Schule. Ein neues, vom UNESCO-Institut für Statistik und dem Global Education Monitoring Report entwickeltes Modell deutet darauf hin, dass die Zahl der Schulabbrecher im Primarbereich schneller als bisher angenommen zurückgegangen ist, auch wenn sich der Rückgang in den letzten Jahren verlangsamt hat.
Konflikte sind ein Hauptgrund für Stagnation. Leider führt der Konflikt auch dazu, dass die Verfügbarkeit und Qualität der Daten beeinträchtigt wird, obwohl einige Länder weiterhin Schätzungen bereitstellen. Um die jüngsten Auswirkungen von COVID-19 auf die Einschulungsraten genau bewerten zu können, ist es notwendig, langfristige und nachhaltigere Daten zu sammeln.
Die Zahl der Schulabbrecher ist zurückgegangen, jedoch nur langsam
Ein weiterer Grund für die mangelnden Fortschritte beim Abbau der Zahl der Schulabbrecher ist das Bevölkerungswachstum.
In den Ländern Subsahara Afrikas hat sich die Bevölkerung im schulpflichtigen Alter zwischen 2000 und 2023 fast verdoppelt. Infolgedessen hat sich, auch wenn der Anteil der Kinder, die nicht zur Schule gehen in diesem Zeitraum fast zur Hälfte zurück gegangen, die Anzahl der Kinder, die nicht zur Schule gehen kaum verändert.
Die Zahl der Kinder, die in den Ländern Subsahara Afrikas nicht zur Schule gehen, ist seit 1990 kaum gesunken
Abschluss
Das obergestellte Ziel im Rahmen des SDG 4 ist der Abschluss der oberen Sekundarstufe und nicht nur die Einschulung. Und das, obwohl die Bildung in vielen Ländern nur bis zur unteren Sekundarstufe kostenlos und obligatorisch ist.
Die Welt ist noch weit davon entfernt, das Ziel zu erreichen, allen Kindern bis zum festgelegten Zeitpunkt eine Grundschulbildung zu ermöglichen, ganz zu schweigen vom Abschluss der oberen Sekundarstufe. Bei den derzeitigen Trends werden im Jahr 2030 nur etwa sechs von zehn jungen Menschen einen Sekundarschulabschluss haben.
Der Indikator bezieht sich auf Kinder, die Bildungsstufen bis zu 3 oder 5 Jahre später als das offizielle Abschlussalter abschließen können – dies kann definiert werden als timelycompletion . Viele Kinder erhalten jedoch noch später einen Abschluss – dies kann als ultimate completion definiert werden .
In Kenia beispielsweise besteht eine Lücke von fast 20 Prozentpunkten zwischen rechtzeitige (75%) und ultimativ Abschluss (94 %) im Primarbereich. Mosambik weist ein ähnliches Gefälle auf.
Viele Kinder beenden die Schule zu spät
Schlussfolgerung
Die Frage, wann Kinder eingeschult werden, in welchem Alter sie beginnen und ob sie ihren Abschluss erreichen oder nicht, sind entscheidende Themen für die Bildungspolitik.
Die nächsten Themen auf dieser Website befassen sich mit der Frage, wie nahe wir dem Ziel sind Gleichheit in der Bildung zu erzielen, was Schüler sind lernen, wie gut ihre Bildung ist qualität ist, und wer finanzen es.